Das Projekt

< Golden Gate >
Ein Stadt-Tor für Wolfsburg
Ein Geschenk von den Bürgern an die Stadt

Stadttore – heute Attraktionen in mittelalterlichen Städten, früher Teile von geschlossenen Befestigungsanlagen zur Abwehr äußerer Feinde. Sie dienten auch der klaren Markierung der Grenze zwischen „in der Stadt“ und „draußen“ (oder: nicht dazu gehörend). Der Zugang zur Stadt war nur durch die bewachten Tore möglich, und nicht jedem wurde der Zugang und damit die Teilnahme am Stadtleben gewährt.

Dagegen soll das neue Wolfsburger Stadttor nicht ausschließen, sondern offen sein. Es gibt die Einfahrt frei in unsere junge Stadt und steht für ein Willkommen an unsere Bürger und Gäste.

Die aufwärts strebenden Ausleger  symbolisieren den freien Zugang in unsere Stadt und damit

– in eine internationale Stadtgesellschaft,

– in eine grüne Stadtlandschaft,

– in eine Arbeitswelt, geprägt von Forschung, Innovation und Produktion,

– in eine Kulturgesellschaft mit Bauten berühmter Architekten,

– in Orte der Präsentation moderner Kunst und Wissenschaft,

– in eine familienfreundliche Stadt- und Wohnwelt,

– in eine Stadt des Spitzen- und Breitensports,

– in eine vielfältige Freizeitlandschaft sowie

– in eine Stadt mit einer gut funktionierenden Stadtverwaltung.

Die beiden Objekte stehen für das In-die-Stadt-Hineingehen und für das Miteinander als Herausforderung und Leitmotiv unserer heutigen Stadtgesellschaft.

Beschreibung: Auf der Braunschweiger Straße ca. 530 m stadteinwärts hinter der neuen noch zu bauende Fußgängerbrücke Detmerode – Westhagen, schlage ich den Standort für das Stadt-Tor
< Golden Gate > vor.

Das Objekt besteht aus 2 Auslegern (Schweißkonstruktionen als Hohlprofil aus Stahlblech), die in einem Winkel von 24 Grad und einer Höhe von bis zu 15 m aus dem Wald herausschießen und über die gegenüberliegende Straßenseite ragen. Die Träger selbst sind 35,4 m lang, mit einem Querschnitt von 100×40 cm, auslaufend auf 20x20cm  und in einem Betonsockel mit den Maßen 5,2 x 3,5 x 2.2 m (davon 0,8 m im Erdboden) und einem Gewicht von 104 t  fixiert. Der Sockel wird vom Buschwerk verdeckt und dadurch quasi unsichtbar.

Die beiden Ausleger stehen im rechten Winkel zum Straßenverlauf und haben einen gegenseitigen Abstand von 35 m. Über der Mitte der gegenüberliegenden Straßenseite befinden sich jeweils Symbole aus Geometrie und Technik, die archaischen Zeichen Quadrat und Kreis. Diese zeitlosen Formen sind auch zukünftig nicht aus unserer Welt  wegzudenken.

Das Quadrat hat eine Kantenlänge von 0,7 m, der Kreis einen Durchmesser von 0,78 m, so dass beide Flächen jeweils 0.5 m² groß sind. Sie bestehen aus Kästen aus Alu und Acrylglas, die von innen heraus durch LED-Lampen in abwechselnd in allen RGB (rot, gelb, blau)-Farben leuchten, versorgt und gesteuert durch den Strom, der von den Straßenlaternen angezapft wird. Auch die Ausleger werden in ihrer ganzen Länge mit RGB-LED-Strips versehen, so dass sie abwechselnd in allen Farben mittels eines Steuergerätes indirekt beleuchtet werden können.

Ein Ring aus Stacheldrahtrollen, um den Ausleger gewickelt, schützt vor Vandalismus.
Anmutung: Wer durch das Tor fährt, wird freudig eingestimmt auf seinen Besuch der Stadt Wolfsburg. Es unterstreicht unser Motto: Wolfsburg, eine Erlebnisstadt. Das erhaben wirkende Tor signalisiert Aufbruchstimmung nach der Diesel-Depression, vermittelt Wolfsburg als eine außergewöhnliche Stadt, die optimistisch und mutig nach vorne blickt, die Aufgaben der Zukunft bewältigt, nicht kleckert, sondern klotzt. Wir Wolfsburger schaffen das! Und beim Verlassen der Stadt wird das
< Goldene Tor > einen bleibenden Eindruck beim Besucher hinterlassen.

Die beiden Ausleger kommen unvermittelt aus dem Grün, das die Straße begleitet. Die Anbindung zum Boden ist nicht erkennbar, sie schweben förmlich in der Luft. Die Ausleger sind goldgelb gestrichen, den Farben des Frühlings. Sie heben sich somit gut von Baum und Himmel ab.

Aus der Ferne haben Autofahrer den Eindruck, dass sich die beiden Ausleger symmetrisch kreuzen, ähnlich des Giebels eines Niedersachsenhauses. Bei näherem Heranfahren bewegen sich die Ausleger mit den Symbolen voneinander weg. Es entstehen immer neue asymmetrische Bilder. Aus dem vermeintlich statischen Objekt wird eine mobile Installation.

Assoziationen: Die Formen Quadrat und Kreis erinnern an die Schulzeit, an Geometrie und Physik. Die Symbole stehen für Gleit/Haft-Reibung (Quadrat) und Roll-Reibung (Kreis), aber auch für Ruhe und Mobilität. Die Weisheit: “In der Ruhe liegt die Kraft … um etwas ins Rollen zu bringen“ ist hier leicht nachvollziehbar. Die Betrachter werden auch an das Problem der Quadratur des Kreises erinnert.

 „Die geometrischen Körper auf den Auslegern (Quadrat und Kreis) symbolisieren die Standfestigkeit bzw. Beweglichkeit. Elemente, die sowohl in der Physik und der Geometrie eine Rolle spielen (Hinweis auf die Industrie) bzw. auch als gesellschaftliche Interpretation der Bewohner der Stadt für Standfestigkeit und Beweglichkeit darstellen können.“
Univ. Prof. em. Dr.-Ing. Bernd Kritzmann Architekt, HafenCity Universität Hamburg

Das Stadt-Tor vermittelt Besuchern den Eindruck, dass sie jetzt in die Stadt der Wissenschaft, der Technik, und Mobilität einfahren.

Die gekreuzten Ausleger erinnern auch an die Barackenstadt und das Italienerdorf aus Wolfsburgs Geschichte. „Golden Gate“ wird die Meerenge von San Francisco genannt, wo tausende von Glücksrittern und Goldsuchern um 1848 (110 Jahre vor unserer Stadtgründung) mit Schiffen einfuhren und ihr Glück suchten. Erinnert das nicht an Wolfsburgs Gründerzeit?

Realisierung: Für die Verwirklichung des Projektes habe ich über 60 Stimmen von  bekannten Bürgern gesammelt, die das Stadt-Tor für Wolfsburg begrüßen und positiv bewerten. Auch der Kulturausschuss der Stadt Wolfsburg befürwortet das Projekt.

Wie neulich zu lesen war, steht Wolfsburg im Städteranking aller deutschen Großstädte bezüglich Dynamik, Niveau und Zukunftsfähigkeit auf Platz 5.  Dem Rat der Stadt  sei Dank wegen seinen mutigen und verantwortungsvollen Entscheidungen. Und beim Bruttoinlandsprodukt liegt Wolfsburg ganz vorn!

Unsere Stadt entwickelte sich aus dem einstiegen Barackenfeld in den 80 Jahren zu einer blühenden Großstadt. Und der Fortschritt in „Boom Town“ geht kontinuierlich weiter, denn die Stadt schläft nicht. Darauf können die Bürger stolz sein und sich auch erkenntlich zeigen, indem sie der Stadt und sich selbst ein Geschenk zum 80. Geburtstag machen. Das Stadt-Tor soll durch Crowdfunding/Fundraising, an dem sich alle Bürger beteiligen können, finanziert werden.

Dieses identitätsstiftende Projekt schweißt die Bürger Wolfsburgs zusammen unter dem Motto: „Wir Wolfsburger schaffen das!“ Und jedes Mal, wenn ein Wolfsburger durch das Tor fährt, erlebt er das wunderbare Gefühl: „Ich war dabei!“, ein Stück von mir steckt im Golden Gate.

Für die Betreuung des Projektes, Erstellung der Konstruktionszeichnungen, Einholung von Angeboten, Klärung auftretender Probleme usw. stelle ich mich zur Verfügung.